Neues aus Mühlrose

Mittwoch, 16. März 2016

Vattenfall verkauft - Ein Kommentar

Vattenfall verkauft seine Braunkohlesparte. Und da man das eigene Angebot am besten kennt, wurde in das Verkaufspaket noch ein Leckerli gepackt: zehn Wasserkraftwerke. Interessenten konnten ihre Angebote abgeben, haben die Zahlen genau studiert. Dazu kommen noch einige Unwägbarkeiten: die Regierung will den CO2-Ausstoß senken. Die ersten Pläne sehen eine Klimaabgabe vor. Dass das Vattenfall nicht gefällt, ist klar. Mit der IG BCE wird Berlin groß demonstriert. Natürlich, denn was schlecht ist für Vattenfall, ist auch schlecht für die IG BCE.

Indessen werden alle Aktivitäten für das Abbaugebiet gestoppt. Warum Geld für etwas ausgeben, was ein anderer nur "vielleicht" nutzen wird. Hier zeigt sich der knallharte Kapitalismus des Geldes: die Umsiedlungsverträge werden nicht unterschrieben, Gewerbesteuern werden zurückgefordert, selbst um schon ausgehandelte Sachen wird wieder gefeilscht. Alles, um einem potentiellen Käufer die Objekte schmackhaft zu machen.
Die betroffenen Gemeinden stehen inzwischen vor dem Nichts. Vernünftige Planungen für die Zukunft sind nicht machbar, da deren Umfang nicht vernünftig erfasst werden kann. Die Umsiedler werden vertröstet, von sozialverträglicher Umsiedlung weit und breit keine Spur. Vielleicht löst sich das Problem über die Jahre ja selbst.

Inzwischen bekennen sich die Interessenten zu ihren Kaufsabsichten. Greenpeace wird gleich ausgeschlossen. Schon aus Prinzip, man kann ja keinen Tagebau an Greenpeace verkaufen. Einige Tschechen sind im Rennen. Eine deutsche Firma zeigt Interesse, dementiert gleich darauf, will dann doch, aber die Gesellschafter wollen nicht so richtig. Dafür gibt es dann einen anderen Übernahmeplan, per Stiftung und natürlich mit einer Finanzspritze von Vattenfall. Also ähnlich wie Greenpeace. Die Mongolen werden auch nicht zugelassen, obwohl sie relativ viel Geld geboten haben. Und sie beschweren sich bei der EU, was wohl noch einige Nachwirkungen hinterlassen wird.
Eine deutsche Firma springt ab, sie kennt natürlich die Zahlen, und hat die Strompreisentwicklung und die unsichere Braunkohlezukunft mit in ihr Angebot einberechnet. Soll heißen: der Kauf lohnt sich nicht. Auf die anderen Käufer übertragen, die noch Interesse zeigen, heißt: hier kann ich vielleicht ein Schnäppchen machen, aber nur bei einem geringen Kaufpreis. Was natürlich Vattenfall nicht passt. Die sagen sich: nö, dann verkaufen wir eben nicht. Dann kann Schweden entscheiden, wie es in der Region weitergeht. Und selbst wenn verkauft wird, der neue Besitzer wird seine Betriebswirtschafter schon an die Zukunftspläne gejagt haben, um bei diesem Geschäft Gewinne zu erzielen.

PS: Verfasser mir bekannt

5 Kommentare:

  1. Ein Glück das ich mich frühzeitig von der Sch.... abgewendet habe und mich nicht von denen in den Arsch fi.... lasse ;-)

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    1. Ich denke nicht, dass das irgendein Bewohner mit sich machen lässt (die letzte Aussage) und es ist nicht sehr gescheit, solch eine Aussage zu treffen. Viele Mühlroser haben in zahllosen Versammlungen und Verhandlungen Zeit und Nerven dafür geopfert, eben nicht alles mit sich machen zu lassen!
      Außerdem haben die meisten Einwohner ein Haus und hatten damit nie eine Wahl und konnten der Sache nicht einfach den Rücken kehren. Sie/Wir mussten und müssen hin nehmen, was mit ihnen und unserer Umgebung passiert. Wo gekämpft wurden konnte, wurde gekämpft.

      PS.: Ich steh zu dem, was ich hier schreibe. Deswegen gebe ich meinen Namen auch an: Sindy Drabon

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    2. Der Anstoß hat also Wirkung gezeigt :-)
      Dieser Kommentar sollte nicht als Provokation dienen.
      Ich verstehe Sie in Ihrer Aussage und weiß das es frustrierend ist, wenn man so viel Zeit und Spucke in eine Verhandlung steckt und kein Dankeschön kommt rüber und der Erfolg hält sich in Grenzen bzw. bleibt sogar aus.. Dann ist dieses Gefühl der Ohnmacht da.
      Wollen Sie wirklich Ihre knappe Lebenszeit mit so einem gespaltenen nicht zu akzeptierenden Kurs verschwenden? Ich denke Sie haben auch andere Vorstellungen von Ihrer Lebensplanung. Sollten Sie Haus und Hof besitzen, ist es in Ihrer Lage schon ein Klotz am Bein. Aber sollte das wirklich die ausschlaggebende Komponente sein, sich wer weiß wie lange und um welchen Preis überhaupt hinhalten zu lassen.
      Ich denke dadurch wird's nicht besser..!?
      Ich hoffe für Sie das Sie sich wenigstens um eine Alternative Gedanken machen und wenigstens schon das vorantreiben,was in Ihrer Macht steht.. Man hat immer die Wahl!
      Henry Ford hat mal gesagt: "Es ist nicht der Unternehmer, der die Löhne zahlt, er übergibt nur das Geld. Es ist das Produkt, dass die Löhne zahlt".
      Die Frage dabei ist, wie lange wird die Kohle noch die Löhne zahlen und damit die Wirtschaft die sie um sich herum gebildet hat? Vielleicht reicht es ja für Sie, soweit Sie Ihre Ruhephase schon in greifbarer Nähe haben..? Ich wünsche es Ihnen zumindest!
      Und natürlich noch starke Nerven,die Sie für diese Sache noch zu genüge brauchen werden!!

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  2. Letztendlich sieht man wieder, dass unsere Bundesregierung nicht gewillt ist über die Legislaturperiode respektive der nächsten Bundestagswahl zu denken. Langfristige Energiekonzepte und damit einen sicheren und realen! Fahrplan zum Ausstieg aus der Braunkohleverstromung zu entwickeln ist mit dieser Regierung nicht möglich. Und das mal ganz abgesehen von dem WANN. Letztendlich verkennt die Politik (oder macht es mit Vorsatz), rechtliche Sicherheit zu schaffen (deren Kernaufgabe es ist) um den Menschen der Region Lausitz eine Perspektive, ob Negativ oder Positiv zu bereiten. In anderen Regionen scheint das übrigens kein Problem zu sein, weitaus ältere Kraftwerke am Netz zu lassen, weil es den sozialen Frieden nicht belasten soll. Wenn es zu keinen vernünftigen Deal mit rechtlich sicheren und wirtschaftlich kalkulierbaren Rahmenbedingungen kommt, werden alle Tagebaue schon ab ca. 2025 geschlossen sein, weil der Betrieb sich gesamtwirtschaftlich nicht mehr lohnt. Ich glaube nicht, dass die Menschen in der Region ernsthaft verstehen was es bedeutet, wenn Investitionen im Mrd. Bereich ganz plötzlich ausbleiben, ohne die in der Region verbleibenden Gehälter sowie Steuerzahlungen durch das Unternehmen zu berücksichtigen. Diese bleiben dann natürlich auch weg, bzw. ziehen aus der Lausitz weg.

    Es scheint mir so, als glaube unsere Kanzlerin an eine baldige Gotteseingebung, die uns das Speicherproblem löst und die Grundlastsicherung beschert. Nur der Glaube wird keine Berge versetzen, es sind Menschen die es schaffen. Sonst hätte man längst eingesehen, dass CO2 Reduktionen an der Grenze keinen halt machen. Desweiteren wird die Grundlastsicherung und der niedrige Strompreis sicher nicht so bleiben, wenn uns dann durch polnische oder tschechische Kraftwerke (Atom und Kohle) der Strom verkauft wird. Wenn man dann mit heruntergelassenen Hosen am Verhandlungstisch sitzt hat man sicher gute Karten in der Hand ;-) oder einen Stromgenerator im Keller. Wir nerven ja nicht schon jetzt mit unseren EEG Strom, den wir gerne mal zu viel haben um ihn dann unseren Nachbarländern aufzuoktroyieren weil wir selbst nicht wissen, wohin mit den Strom.

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  3. Augen verschließen und Hoffen hilft hier nicht mehr.. Das ist korrekt. Der Kurs der Bundesregierung steht fest! Und der ist nunmal weg vom CO2 und verträglichere Alternativen fördern und weiterhin finden und erforschen. Das ist die Zukunft,da geht's hin! Das sollte man sich objektiv vor Augen halten. Wie ich mit diesem Wandel umgehe ist jedem selbst überlassen. Wir Menschen sind nunmal zumeist faul veranlagt,schüren Ängste vor Veränderung etc. und das macht ein sich auf die ja schon lange begonnen Veränderung nicht grad wohlgesinnt. Man darf nur nicht vergessen,dass man sein Leben selbst in die Hand nehmen kann und nicht immer nur wartet und wartet bis mal irgend einer für mich ein Urteil fällt,dass vielleicht in den nächsten drei Wochen wieder reformiert wird. Dann ist es klar das die Menschen mit der Zeit kaputt gehen und in einen immer tiefer werden Kreislauf von Unsicherheit,Unzufriedenheit,körperlichen und seelischen Krankheiten rutschen..
    Wer immernoch hofft auf die "gute alte Zeit" sollte nicht vergessen, wir leben im jetzt und können jetzt mitgestalten,wenn wir nur den Allerwertesten hoch kriegen und uns nicht nur von den Medien berieseln lassen.. Bewegen ist das Motto,denn jeder weiß doch, Bewegungung ist Energie,von der wir uns doch abhängig gemacht haben..
    Wartet mal 2017 ab,wo da wieder weiter kräftig investiert wird..
    Ich nehme zumindest meine Hose selbst in die Hand und behalt sie oben ;-)

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