Neues aus Mühlrose

Sonntag, 1. Oktober 2023

Lärm und Staub

Bei der Einwohnerversammlung am 27.09.2023 in Trebendorf ging es um Lärm und Staub, genauer die Immissionen des Tagebaus Nochten. Herr Jens Höhna (LEAG, Betriebsbeauftragter Immissionsschutz) stellte die Ergebnisse der Überwachungsmessungen der Jahre 2022 und 2023 den Anwesenden vor.


Beim Lärm wird immer einmal im Halbjahr gemessen, wenn die Geräte in der Nachtzeit in schallausbreitend günstiger Position stehen.
In Mühlrose wurden im ersten Halbjahr 2022 33,3 dB(A) gemessen, im zweiten Halbjahr 42,8 dB(A), wobei es beim ersten Wert eine Fremdgeräuschbeeinflussung gab.
In Trebendorf wurden etwa 44 bis 45 dB(A) gemessen.


Beim Staub werden die Messbehälter monatlich ausgewertet, es wird ein Jahreswert gebildet.
In Mühlrose liegt der Wert zwischen 0,09 und 0,10 g/m²d, in Trebendorf bei 0,06 und 0,08 g/m²d. Zum Vergleich, der Durchschnittswert in Sachsen und Brandenburg beträgt 0,04 g/m²d.
Für das Jahr 2023 wurden die monatlichen Werte gezeigt, da gibt es für Mühlrose für Mai / Juni und für Trebendorf für Juli / August die höchsten Einträge. Diese sind in der Tendenz ähnlich wie 2022, nur etwas erhöht.


Um die Belastungen zu mindern, wurde dieses Jahr auf dem Immissionsschutzbauwerk eine Sprühgalerie und die Vernebelungsanlage installiert. Diese Anlagen laufen im Automatikbetrieb, momentan arbeitet man noch an den Feineinstellungen. Ob sich die Anlagen einschalten, ist von verschiedenen Voraussetzungen abhängig wie die Windrichtung, Trockenheit und der Windgeschwindigkeit.


Weitere Maßnahmen sind der Einsatz von SdT-Tragrollen an verschiedenen Bandanlagen im Vorschnitt, bei der Abraumförderbrücke und den Grubenbaggern und natürlich die Stummschaltung der Warnsignalgebung zwischen 21 und 6 Uhr.
An Entwässerungsanlagen wurden bisher über 40 Be- und Entlüfter installiert, die wie Schalldämpfer wirken und den dort entstehenden Lärm um 17 dB abmildern.
Die organisatorischen Maßnahmen der letzten Jahre (Werksverkehr weg von Orten, Einschränkung Nachtbetrieb, Unterweisung der Mitarbeiter, Ausbau von Wegen mit Asphalt, Befeuchtung der Wege bei Trockenheit und Befeuchtung der Grubenarbeitsebene) werden weitergeführt.


Ausblick

Das Immissionsschutzbauwerk soll als reines Erdbauwerk an Klein Trebendorf vorbei bis zur Schäferstraße weitergeführt werden.
Die Überwachungsmessungen werden ab 2024 erweitert, neue Messpunkte für Staub und Lärm werden ins Messnetzwerk aufgenommen.
Für den neuen Sonderbetriebsplan Immissionsschutz, der 2025 bis 2028 gelten soll, war ein Gutachter im Tagebau unterwegs, um verschiedene Aggregate, Antriebe, Bänder, Motoren auszumessen und auszuwerten. Der Antrag wird 2024 erarbeitet und soll im Juni 2024 zur Genehmigung eingereicht werden. Der Sonderbetriebsplan soll dann den Räten und auch Einwohnern vorgestellt werden.

Eine Besonderheit gab es, am Anfang der Sitzung (gegen 18 Uhr) wurde vor dem Haus der Vereine eine Lärmmessung durchgeführt.  Vor der Tür ergaben sich 40 bis 42 dB(A), die Treppe hoch wurden 44 bis 45 dB(A) gemessen.

Lausitzer Rundschau am 30.09.2023 (Paywall)
Wie Bewohner von Trebendorf gegen Staub und Lärm geschützt werden sollen
https://www.lr-online.de/lausitz/weisswasser/tagebau-nochten-wie-bewohner-von-trebendorf-gegen-staub-und-laerm-geschuetzt-werden-sollen-71836237.html


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