Am 12.09.2021 fand der Tag des offenen Denkmals statt. Voriges Jahr sind die
meisten Veranstaltungen dazu ausgefallen. Die Archäologen des Landesamtes für
Archäologie Sachsen waren dieses Mal an anderer Stelle unterwegs. In den
letzten Jahren wurden die Ergebnisse der Grabungen im Tagebauvorfeld des
Tagebaus Nochten immer zwischen Trebendorf und Weißwasser vorgestellt. Dieses
Jahr gab es eine Ausgrabungsstelle in der Nähe der Schäferstraße / der
Schäferei.
Die Grabungsleiterin Sabrina Herrmann erläuterte den Grabungsort und die
Funde. In Zelten gab es weitere Informationstafeln des Landesamtes für
Archäologie zu früheren Ausgrabungsstätten im Tagebauvorfeld.
Das Grabungsfeld war eng auf einer Breite von 30 Metern eingegrenzt, es soll
in Richtung Schleife erweitert werden. Hier soll in nächster Zeit ein
Feldriegel für den Tagebau entstehen, deshalb wurden die archäologischen
Untersuchungen vorgezogen. Die Umgebung hier wird später untersucht, im Jahr
2025 ist der Tagebau an diese Stelle herangerückt.
Die archäologischen Untersuchungen folgen der Munitionsfreimachung. Die
Munitionsberger haben unter anderem Schlackespuren gefunden. Luftbilder wurden
gemacht, es wurde nach Verfärbungen des Bodens gesucht. An entsprechenden
Stellen wird nachgeschaut, alle möglichen Fundorte werden in einem
Grabungsplan vermerkt. Daraus lässt sich auf interessante Sachen schließen,
die man sich dann genauer anschaut, mit dem Bagger werden Schnitte gemacht und
alles dokumentiert.
Und die Funde sind reichhaltig: Es gibt Hinweise auf Langhäuser, Grubenhäuser,
Feuerstellen, Speicherbauten, vereinzelte Rennöfen (mal 10 Stück an einem
Platz, mal 8 Stück). Hier waren der Siedlungsbereich und die Eisenverhüttung
räumlich getrennt. Die Funde an diesem Siedlungsplatz wurden in die Römische
Kaiserzeit zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert datiert.