Am Sonntag (11.09.2022, am Tag des Denkmals) haben die Archäologen des Landesamtes für Archäologie Sachsen wieder einmal ihre Forschungsergebnisse vor Ort präsentiert. Diesmal auf Mühlroser Seite des Tagebaus, im Bereich des Seerosenteichs.
Aktuelle Untersuchungen betreffen die Ziegelei. Gefunden wurde ein runder Ofen
(also nur die Fundamente, der Rest wurde abgebrochen) mit kreuzförmig
angelegten Heiz- und Belüftungskanälen. Entstanden ist er etwa 1750 und war
bis 1846 in Betrieb, fast 100 Jahre. Der Ton für die Steine wurde aus einer
nebenan gelegenen Tonentnahmegrube gewonnen, diese wurde später zum
Seerosenteich. Dreimal im Jahr wurden Steine gebrannt, eine Ofenladung brachte
18-20.000 Ziegel.
Es ist wahrscheinlich, dass es in der Nähe mehrere
solcher Öfen gibt. Ebenfalls gibt es Hinweise auf einen Vorgängerofen.
Auf der Wiese neben dem Forsthaus stand das Gehöft des Ziegelmeisters. Laut
Quellen sind sogar einige Namen der Ziegelmeister bekannt: Specht, Schmidt und
ein weiterer sorbischer Name.
In der Nähe wurde auch ein zugeschütteter
Brunnen gefunden. Dieser wurde aktuell bis in zwei Meter Tiefe ausgehoben,
dort fand man eine hölzerne Kastenkonstruktion.
Weitere Funde im
Ausgrabungsgebiet waren Keramikscherben und Bauschutt. Zwei runde Steine
gehörten wohl zur Brunneneinfassung. Bei weiteren Gruben ist es noch unklar,
wofür diese angelegt wurden, es wird vermutet, dass dort Sand für die Ziegelei
entnommen wurde.
Ältere Funde waren zwei alte Holzkohlemeiler, die wohl
aus der Zeit der Rennöfen stammen (etwa 1. bis 3. Jahrhundert) und
Feuerstellen mit Silex (Steinzeitliche Spuren).
Pressemitteilung des LfA vom 25.08.2022
Archäologie vor der
Baggerschaufel
Vollständige Ziegelei des 18. Jahrhunderts wird
untersucht
https://www.archaeologie.sachsen.de/archaeologie-vor-der-baggerschaufel-10161.html
Willibald von Schulenburg: Wendisches Volksthum in Sage und Sitte
Die
Brücke vor Mühlrose
http://www.zeno.org/nid/20007916159
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