Am Dienstag (19.04.2016) fand in Trebendorf eine Einwohnerversammlung (mit eher mäßiger Beteiligung der Bürger) statt.
Als erstes auf der Tagesordnung standen die Ergebnisse des Trebendorf-Vertrages von 2008. Die Bürgermeisterin Kerstin Antonius und der Bearbeiter Bergbau Wolfgang Zech zeigten eine Präsentation mit den ganzen Bau- und anderen Maßnahmen. Das beinhaltet die Verlegung von Erdgas, Breitband, Trink- und Schmutzwasser, den Bau des Haus der Vereine, der Kindertagesstätte, den Umbau und die Sanierung der ehemaligen Schule, die Erstellung der Modelle für Hinterberg, Klein-Trebendorf und Mühlrose, der Video-Dokumentation, Luftbildaufnahmen, die Ortschroniken, die Umsetzung vom Maßnahmenplan Wasser und vieles mehr.
Der nächste Punkt der Tagesordnung war die Vorstellung der Ergebnisse der Messungen zu Lärm- und Staub in Trebendorf und Mühlrose in den beiden Jahren 2014 und 2015. Herr Höhna von Vattenfall erläuterte die gemessenen Werte.
Lärm
Für die Lärmmessungen gibt es 7 Messpunkte um den Tagebau Nochten herum verteilt. Für Mühlrose wichtig ist der Messpunkt N-1 am Nochtener Weg. Gemessen wurde von der Firma ALB Akustik Labor Berlin. Im Beurteilungszeitraum zählte der Mittelwert über die lauteste volle Nachtstunde (zwischen 22 und 6 Uhr), natürlich bei bestimmungsgemäßen Betriebszustand der Tagebaugeräte und bei schallausbreitungsgünstigen Bedingungen.
1. Halbjahr 2014: 40,6 dB(A)
2. Halbjahr 2014: 36,6 dB(A)
1. Halbjahr 2015: 43,1 dB(A)
2. Halbjahr 2015: 34,3 dB(A)
Im Jahr 2013 betrug der Beurteilungspegel im 1. Halbjahr 33 dB(A) und im 2. Halbjahr noch 26 dB(A). Halt der Trend an, wird es bei den Werten für 2016 interessant, denn der Grenzwert beträgt in Dorf- und Mischgebieten für die Nacht 45 dB(A).
Diese Werte wurden durch lärmmindernde Tragrollen bei verschiedenen Bändern, die Kapselung von Antrieben und die Stummschaltung von mehreren Prozesslinien zwischen 21 und 6 Uhr erreicht.
Staub
Für die Staubmessung gibt es 17 Messpunkte, davon zwei in Mühlrose. Gemessen wurde durch die Eurofins Umwelt Ost GmbH (Freiberg). Sie erfolgte als kontinuierliche Summenmessung über den Beurteilungszeitraum ein volles Jahr.
Messpunkt N5 bei der Alten Schule
2014: 0,06 g / m² * d
2015: 0,06 g / m² * d
Messpunkt N6 beim Kohlebahnweg
2014: 0,05 g / m² * d
2015: 0,05 g / m² * d
In den ersten drei Monaten 2016 lagen die Messwerte noch unter diesen Werten, 2013 auf etwa derselben Höhe.
Hier nutzt Vattenfall mehrere Möglichkeiten zur Verbesserung des Staubschutzes wie die Pflege und der Erhalt von Schutzpflanzungen, die Erhaltung und Aufwertung von vorhandenen Waldflächen und die Befeuchtung von Betriebswegen.
Es gab noch Hinweise auf den Schutzgürtel, der einiges zu wünschen lässt. Das wird Thema in der AG Wald sein, die im Mai stattfindet.
Die Messungen Lärm und Staub basieren auf dem Sonderbetriebsplan Immissionsschutz zum Tagebau Nochten von 2014 bis 2018. Beim Lärm werden bis 2018 lt. Vattenfall etwa 40 bis 45 dB erwartet, was noch gerade so in den Grenzwerten liegt. Für den nächsten Sonderbetriebsplan sollen dann im Jahr 2017 die zuständigen Gremien ihre Stellungnahme abgeben.
Vattenfall
Dr. Rolland von Vattenfall informierte im Anschluss noch über die Neuigkeiten im Verkaufsverfahren der Braunkohlesparte von Vattenfall.
Nach 18 Monaten kam es am Montag zum vorletzten Schritt. Im März hatte die tschechische Firma EPH ein bindendes Angebot vorgelegt. Vattenfall hat es sich angesehen und am Montag das Kaufangebot gegengezeichnet. Allerdings steht es noch unter Gremienvorbehalt: der schwedische Staat und auch das Kartellamt müssen noch zustimmen. Geplant ist, Ende August zum Abschluss zu kommen. Gespräche mit EPH, was der Käufer für Vorstellungen hat, sollen zügig beginnen.
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