Samstag, 2. Juni 2018

Lärm und Staub im Jahr 2017

Am 29. Mai fand in Trebendorf eine Einwohnerversammlung statt, wo die Ergebnisse der Überwachungsmessungen zu Lärm- und Staubimmissionen für das Jahr 2017 vorgestellt wurden. Herr Jens Höhna (Immissionsschutzbeauftragter der LEAG) präsentierte diese Ergebnisse.


Lärm

Der Tagebau Nochten rückt immer nähe, 2000 Meter sind es noch von der Oberkante des ersten Vorschnitts bis zum Messpunkt in Mühlrose, ein Jahr zuvor waren es 2150 Meter. Der Messpunkt in Mühlrose befindet sich am Nochtener Weg 104. Gefordert sind zwei Messungen im Jahr. Diese wird durch die Firma Akustik Labor Berlin durchgeführt.

Dazu müssen "schallausbreitungsbegünstigende" Bedingungen herrschen (die Windrichtung muss stimmen) und die Tagebaugeräte müssen in "bestimmungsgemäßem Betriebszustand" sein (der Tagebau muss arbeiten). Gemessen wird zur lautesten Nachtstunde zwischen 22 und 6 Uhr, bei anderen Geräuschen (wie z.B. Fahrzeugen) wird die Messung unterbrochen.

Messwerte 2017
1. Halbjahr 2017: 37.0 dB(A)
2. Halbjahr 2017: 33.5 dB(A)

Der niedrige Messwert im zweiten Halbjahr ergab sich durch den Stillstand des Schaufelradbaggers 1510 SRs 6300, am Schaufelradgetriebe wurde eine Reparatur durchgeführt.
Der prognostizierte Beurteilungspegel für diesen Messpunkt liegt bei 40 dB(A).


Hier der Vergleich zu den letzten Jahren:

1. Halbjahr 2016: 38.5 dB(A)
2. Halbjahr 2016: 32.2 dB(A) [ebenfalls Reparatur des Schaufelradbaggers SRs 6300]

1. Halbjahr 2015: 43,1 dB(A)
2. Halbjahr 2015: 34,3 dB(A)

1. Halbjahr 2014: 40,6 dB(A)
2. Halbjahr 2014: 36,6 dB(A)

Von der LEAG wurden verschiedene Maßnahmen umgesetzt, die den Lärmpegel senken: die zustandsbezogene Instandhaltung bei lärmlauffähigen Geräten und Anlagenkomponenten, die Stummschaltung der Signalgebung zwischen 21 und 6 Uhr für verschiedene Bereiche, der Austausch von Tragrollen und die planerischen Immissionsschutzmaßnahmen wie die Erhaltung und Aufwertung von vorhandenen Waldbeständen und die Pflege und der Erhalt von Schutzpflanzungen.
Im nächsten Jahr gibt es einen weiteren Messpunkt am Kohlebahnweg.


Staub

In der Einwohnerversammlung zu den Ergebnissen Lärm / Staub im Jahr 2017 kam das Angebot de LEAG, bei jemandem auf dem Grundstück ein Messgerät aufzustellen. Das geschah am Nochtener Weg 96, und war vorerst für ein Jahr konzipiert. Die Messung hier begann im Juli 2017.
Dazu siehe auch hier: "Ein neuer Messpunkt Staub", 27.06.2017
https://muehlrose.blogspot.de/2017/06/ein-neuer-messpunkt-staub_27.html
Dieser Messpunkt wurde durch das Oberbergamt Freiberg als offizieller Messpunkt anerkannt, somit gibt es in Mühlrose jetzt drei Messpunkte:
- Kohlebahnweg
- Alte Schule
- Nochtener Weg 96


Die Messung der Staubimmission wird per Glas durchgeführt. Ein Glas wird offen aufgestellt, und der Staub, der darin landet, wird gewogen. Diese Messung wird über einen Zeitraum von einem Monat durchgeführt. Danach wird ein neues Glas aufgestellt und der Inhalt untersucht.
Diese Untersuchung erfolgt durch die Firma Eurofins Umwelt Ost GmbH, Freiberg.

Messpunkt N-5 bei der Alten Schule
2017: 0,07 g / m² * d
2016: 0,08 g / m² * d
2015: 0,06 g / m² * d
2014: 0,06 g / m² * d

Messpunkt N-6 beim Kohlebahnweg
2017: 0,04 g / m² * d
2016: 0,06 g / m² * d
2015: 0,05 g / m² * d
2014: 0,05 g / m² * d

Messpunkt N-22 am Nochtener Weg 96
2017: 0,06 g / m² * d

[Anmerkung: ich habe hier immer die Ergebnisse von 2014 ergänzt, soweit mir bekannt // die Messung bei N-22 beinhaltet nur das zweite Halbjahr 2017 // die Werte für Trebendorf sind geringfügig geringer]

Beim den Staubimmissionen ist der Immissionsjahreswert wichtig, dieser liegt bei 0,35 g/m² * d. Um diesen Wert einzuhalten, werden als Maßnahmen die Pflege und der Erhalt von Schutzpflanzungen, die Befeuchtung von Wegen, Fahrregime bei Trockenheit, ein später Holzeinschlag und der Erhalt und die Aufwertung vorhandener Waldbestände durchgeführt..


Feinstaub

Feinstaubmessungen werden nicht durchgeführt. Es gab im Jahr 2014 Messungen in Trebendorf und auch in Mühlrose (in den Tagesanlagen Schacht 1). Die Ergebnisse wurden in der Novembersitzung des Gemeinderates Trebendorf vorgestellt. Als Jahresmittelwert wurde damals bei 19 µg/m³ Feinstaub PM10 (Jahresgrenzwert 40 µg/m³) und 14 µg/m³ für Feinstaub PM2,5 (Jahresgrenzwert 25 µg/m³) angegeben. Aussage der LEAG: Der Einfluss von Tagebau ist auf die Feinstaubwerte von Trebendorf nicht signifikant.

Hier geht's zum ausführlichen Bericht "Feinstaub im Jahr 2014":
https://muehlrose.blogspot.de/2016/11/feinstaub-im-jahr-2014.html


Radioaktivität

Dazu kam die Aussage, dass die Kohle 1/10 der Radioaktivität wie gekaufte Gartenerde habe.


Was noch...

Die Maßnahmen des Lärm- und Staubimmissionsschutzes sind im "Sonderbetriebsplan Immissionsschutz Tagebau Nochten" festgelegt. Dieser Betriebsplan sollte ursprünglich bis Ende 2018 gelten. Aufgrund des etwas verlangsamten Fortschreitens des Tagebaus Nochten wurde die Gültigkeit vom Sächsischen Oberbergamt bis zum 31.12.2019 verlängert. Die Prognosen zu Staub und Lärm werden im Herbst erwartet.

Hier meine Berichte aus den letzten beiden Jahren:

Lärm und Staub im Jahr 2016
https://muehlrose.blogspot.de/2017/06/larm-und-staub-im-jahr-2016.html

Lärm & Staub und Vattenfall
https://muehlrose.blogspot.de/2016/04/larm-staub-und-vattenfall.html



In der Presse

Sächsische Zeitung online am 30.05.2018
"Wir halten uns an die Vorgaben"
Das erklärt die Leag zu Staub und Lärm 2017 in Trebendorf und Mühlrose. Einwohner sehen das ganz anders.
https://www.sz-online.de/nachrichten/wir-halten-uns-an-die-vorgaben-3945365.html

Lausitze Rundschau online am 30.05.2018
Trebendorf trennen nur noch 1600 Meter vom Tagebau-Betrieb
https://www.lr-online.de/lausitz/weisswasser/trebendorf-trennen-nur-noch-1600-meter-vom-tagebau-betrieb_aid-23138211

LEAG Seitenblick-Blog am 30.05.2018:
Lärmschutz in den LEAG-Tagebauen
https://www.leag.de/de/blog/artikel/laermschutz-in-den-leag-tagebauen/

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