Bei der Einwohnerversammlung am 27.09.2023 in Trebendorf ging es um Lärm und
Staub, genauer die Immissionen des Tagebaus Nochten. Herr Jens Höhna (LEAG,
Betriebsbeauftragter Immissionsschutz) stellte die Ergebnisse der
Überwachungsmessungen der Jahre 2022 und 2023 den Anwesenden vor.
Beim Lärm wird immer einmal im Halbjahr gemessen, wenn die Geräte in der
Nachtzeit in schallausbreitend günstiger Position stehen.
In Mühlrose
wurden im ersten Halbjahr 2022 33,3 dB(A) gemessen, im zweiten Halbjahr 42,8
dB(A), wobei es beim ersten Wert eine Fremdgeräuschbeeinflussung gab.
In
Trebendorf wurden etwa 44 bis 45 dB(A) gemessen.
Beim Staub werden die Messbehälter monatlich ausgewertet, es wird ein
Jahreswert gebildet.
In Mühlrose liegt der Wert zwischen 0,09 und 0,10
g/m²d, in Trebendorf bei 0,06 und 0,08 g/m²d. Zum Vergleich, der
Durchschnittswert in Sachsen und Brandenburg beträgt 0,04 g/m²d.
Für das
Jahr 2023 wurden die monatlichen Werte gezeigt, da gibt es für Mühlrose für Mai
/ Juni und für Trebendorf für Juli / August die höchsten Einträge. Diese sind in
der Tendenz ähnlich wie 2022, nur etwas erhöht.
Um die Belastungen zu mindern, wurde dieses Jahr auf dem
Immissionsschutzbauwerk eine Sprühgalerie und die Vernebelungsanlage
installiert. Diese Anlagen laufen im Automatikbetrieb, momentan arbeitet man
noch an den Feineinstellungen. Ob sich die Anlagen einschalten, ist von
verschiedenen Voraussetzungen abhängig wie die Windrichtung, Trockenheit und der
Windgeschwindigkeit.
Weitere Maßnahmen sind der Einsatz von SdT-Tragrollen an verschiedenen
Bandanlagen im Vorschnitt, bei der Abraumförderbrücke und den Grubenbaggern und
natürlich die Stummschaltung der Warnsignalgebung zwischen 21 und 6 Uhr.
An
Entwässerungsanlagen wurden bisher über 40 Be- und Entlüfter installiert, die
wie Schalldämpfer wirken und den dort entstehenden Lärm um 17 dB abmildern.
Die
organisatorischen Maßnahmen der letzten Jahre (Werksverkehr weg von Orten,
Einschränkung Nachtbetrieb, Unterweisung der Mitarbeiter, Ausbau von Wegen mit
Asphalt, Befeuchtung der Wege bei Trockenheit und Befeuchtung der
Grubenarbeitsebene) werden weitergeführt.
Ausblick
Das Immissionsschutzbauwerk soll als reines Erdbauwerk an Klein Trebendorf
vorbei bis zur Schäferstraße weitergeführt werden.
Die
Überwachungsmessungen werden ab 2024 erweitert, neue Messpunkte für Staub und
Lärm werden ins Messnetzwerk aufgenommen.
Für den neuen
Sonderbetriebsplan Immissionsschutz, der 2025 bis 2028 gelten soll, war ein
Gutachter im Tagebau unterwegs, um verschiedene Aggregate, Antriebe, Bänder,
Motoren auszumessen und auszuwerten. Der Antrag wird 2024 erarbeitet und soll
im Juni 2024 zur Genehmigung eingereicht werden. Der Sonderbetriebsplan soll
dann den Räten und auch Einwohnern vorgestellt werden.
Eine Besonderheit gab es, am Anfang der Sitzung (gegen 18 Uhr) wurde vor dem
Haus der Vereine eine Lärmmessung durchgeführt. Vor der Tür ergaben sich
40 bis 42 dB(A), die Treppe hoch wurden 44 bis 45 dB(A) gemessen.
Lausitzer Rundschau am 30.09.2023 (Paywall)
Wie Bewohner von Trebendorf
gegen Staub und Lärm geschützt werden sollen
https://www.lr-online.de/lausitz/weisswasser/tagebau-nochten-wie-bewohner-von-trebendorf-gegen-staub-und-laerm-geschuetzt-werden-sollen-71836237.html