Am 12.06.2024 lud die LEAG zu einem Bürgerdialog nach Trebendorf ins Haus der Vereine ein. Grund war der neue Sonderbetriebsplan Immissionsschutz, der von 2025 bis 2028 gelten soll. In diesem Betriebsplan sind die Auswirkungen und Maßnahmen zum Immissionsschutz für den Tagebau Nochten für die kommenden Jahre beschrieben. Bei der Veranstaltung konnten sich interessierte Bürger über die verschiedenen zugehörigen Themenbereiche informieren. Der Sonderbetriebsplan wird dieses Jahr noch den betroffenen Gemeinden zur Stellungnahme vorgelegt.
Immissionen
Hier wurden die prognostizierten Ergebnisse der Staub- und Lärmbelastung an bestimmten Punkten in der Umgebung des Tagebaus in Zahlen und grafisch dargestellt. An den Werten sieht man, dass in den nächsten Jahre die Staubbelastung in Trebendorf am größten ist, und in Rohne (durch die Annäherung des Tagebaus) auf ungefähr das Doppelte ansteigen wird. Aber auch die Belastungen durch den Lärm wurden dargestellt.
Technischer Immissionsschutz
Hierbei ging es um die Tagebautechnik: lärmgeminderte Tragrollen, Lärmschutzhauben, zusätzlich an Getrieben angebrachte Stahlprofile zur Reduzierung von Oberflächenschwingungen, Einsatz von Keramikbelägen, Trommelschnittmuster, Nutzung von Motor- und Getriebeprüfständen, Schallschutzcontainer bei Antriebsstationen und einiges mehr.
Weiterführung des Immissionsschutzbauwerkes
Das Immissionschutzbauwerk (der Lärmschutzwall) zwischen Trebendorf und dem Tagebau soll in den nächsten Jahren weitergeführt werden und die Ortsteile Rohne und Mulkwitz vom Tagebau trennen. Die Abmaße des Bauwerkes bleiben gleich, 6 Meter Höhe, Dammfußbreite 21 Meter. 2024 sollen die Planung und die bauvorbereitenden Maßnahmen für den Teilbereich Rohne (1.800 m) erfolgen, realisiert wird das Bauwerk 2025. Ein Jahr später dann soll das Teilstück Mulkwitz als Kombination zwischen Damm (1.000 m) und Lärmschutzwand (ca. 730 m) gebaut werden.
Rekultivierung
In diesem Bereich gab es Informationen über die Herstellung des Moorinitials
"Neue Jeseritzen" am Hermannsdorfer See, eine Übersicht über
revierübergreifende Artenschutzmaßnahmen im Lausitzer Braunkohlerevier für
Zauneidechsen, Fledermäuse, Avifauna,Insekten und Amphibien. Erläutert wird
der Weg vom Deckgebirge zum Rekultivierungssubstrat und zu neuen Wäldern.
Interessant ist die Baumartenverteilung 1995 bis 2022:
- 33% Kiefer
-
14% Trauben-/Stieleiche
- 9% Sträucher
- 8% Birke …
Sonstiges
Sonst wurde noch die akustische Kamera der BTU Cottbus in Betrieb gezeigt. Der Stand des Tagebaus zu den verschiedenen Jahren wurde auf einer Karte dargestellt. Die Steuerung der Sprühlanzen und der Nebelkanonen auf dem Trebendorfer Immissionsschutzbauwerk wurden detailliert und mit Live-Messwerten erläutert: sie schalten sich ein, wenn es trocken ist, wenn die Windgeschwindigkeit über eine gewisse Zeit über 4 m/s und die Windrichtung in einem bestimmtem Korridor liegt. Es gibt Schalldämpfer an den Be- und Entlüftern von Bewässerungsanlagen, die eine Einfügungsdämmung von 17 dB haben. Die Nutzung des Fledermauswinterquartiers im Lärmschutzwall wird ebenfalls ständig untersucht. Und es gab Informationen über Staub-Abwehversuche am Leibnitz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF).
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