Mittwoch, 16. November 2022

Der Bürgerdialog (2)

Das Immissionsschutzbauwerk Trebendorf

Das Immissionsschutzbauwerk bei Trebendorf wurde 2021 erreichtet. Die Sprühlanzengalerie (46 Sprühlanzen) wurde jetzt geliefert und wird installiert, sie geht 2023 in den automatischen Betrieb. Auch Nebelkanonen (44 Stück) wurden extra angeschafft.

Die nächste Etappe des Bauwerkes vom bestehenden Wall an Klein Trebendorf vorbei bis zur Straße Schleife-Mühlrose soll als Lärmschutzwall weitergeführt werden. Das Vorhaben über 1.600 Meter Länge und 6 Meter Höhe soll 2023 gebaut werden.

Die Straße Schleife-Mühlrose wird 2025 vom Tagebau in Anspruch genommen, und der Lärmschutzwall soll dann bis Mulkwitz realisiert werden.


Lärm und Staub

Zum Lärm aus dem Tagebau wurden nur ein paar Beispiele gebracht, und diesen die Prognosen gegenübergestellt. Hier die Werte der Überwachung der Geräuschimmissionen in Trebendorf im 2. Halbjahr 2022 (ohne / mit Messabschlag):

Trebendorf, Waldweg 18: 48,0 / 45,0
Trebendorf, Sportplatzstraße 12: 47,1 / 44,1
Trebendorf, Waldweg 13: 47,5 / 44,5

Auf einer Karte wurde die Lärmausbreitung in der Gegend der Gemeinden Trebendorf / Schleife dargestellt, mit Werten aus der Geräuschimmissionsprognose.

Gezeigt wurde auch die Lärmminderungsmaßnahme an den Entwässerungsanlagen, wo Schallschutzhauben an den Be- und Entlüftern zu einer Einfügungsdämmung von 17 dB führten. Die Umrüstung dazu ist inzwischen abgeschlossen.


Beim Staub wurden die Messergebnisse von 2020 den Prognoseergebnissen gegenübergestellt. Hier die Zahlen für Mühlrose: (Messung 2020 / Prognose 2020 / Prognose 2024)

Alte Schule: -- / 0,071 / 0,072
Kohlebahnweg: 0,06 / 0,081 / 0,081
Nochtener Weg 96: 0,08 / 0,073 / 0,079


Maßnahmen

Weitere technische Schutzmaßnahmen sind der Einsatz von lärmgeminderten Tragrollen, hier gibt es eine zustandsbezogene Instandhaltung. Tragrollen werden auf dem Tragrollenprüfstand (in Kooperation mit der BTU Cottbus) geprüft, ob sie den Anforderungen entsprechen. Einen weiteren Prüfstand gibt es für Motoren und Getriebe.

Auch an Großgeräten wurden Schallschutzanlagen verwirklicht, z.B. durch die Installation von Schallschutzhauben. Beim Eimerkettenbagger gibt es verschiedene schalltechnische Optimierungen: die Abdeckung des Turasschachtes, Lärmschutzhaube über der Eimerrinne, aber auch kleinere Sachen wie Dichtringen aus geschäumten PU oder die zyklische Schmierung der Kettengelenke vor Ort.

Verschiedenes

Auf Karten wurde die Entwicklung der Bergbaufolgelandschaft in den letzten Jahrzehnten gezeigt, was sich da alles getan hat und wie die Entwicklung von neuen Wäldern vonstatten geht. Auch der aktuelle Stand des Tagebaus Nochten und dessen Entwicklung bis 2028 und 2038 wurden dargestellt.


Interessant war die akustische Kamera der BTU Cottbus. Sieht aus wie eine Satellitenschüssel, aber hier wurden 256 Mikrofone zusammengeschalten, per Rechner wird aus den unterschiedlichen Meßergebnissen der Schall auf einem Bildschirm sichtbar gemacht. Damit gab es auch schon Erfolge, im Tagebau konnte damit die Quelle einer bestimmten Frequenz ausfindig gemacht werden.

Informationen dazu:
https://www.b-tu.de/tragrollenpruefstand/akustische-kamera
 

Im Mai 2019 fand schon einmal ein Bürgerdialog der LEAG in Schleife / Trebendorf statt, Grund war der Sonderbetriebsplan Immissionsschutz 2020 - 2024 mit Maßnahmen des Lärm- und Staubimmissionsschutzes des Tagebaus.

Hier der damalige Bericht:
Der Bürgerdialog in Schleife und Trebendorf
https://muehlrose.blogspot.com/2019/05/der-burgerdialog-in-schleife-und.html


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen