Montag, 26. Dezember 2022

Archäologie im Tagebauvorfeld

Zwischen Tagebaukante und Waldrand des Vorfelds des Tagebaus Nochten sind die Archäologen unterwegs, und es gibt einiges, was in den letzten Jahren aus den unterschiedlichen Epochen gefunden wurde.

Aus der Römischen Kaiserzeit (1. - 3. Jahrhundert) wurden Reste von Siedlungen gefunden, vor allem Speicherbauten, Langhäuser (für diese sind doppelte Pfostenreihen charakteristisch) und Grubenhäuser. In letztgenannten gab es viele Hinweise auf eine intensive Tuchherstellung zu dieser Zeit.
An weiterer Industrie gab es Verhüttungsplätze, worauf Funde von Rennöfen, Holzkohlemeiler, Röstgruben und Grubenhäuser deuten. Hier wurde Raseneisenerz verhüttet.

Aus dem Mittelalter / der früheren Neuzeit (etwa 14. Jahrhundert) stammen Pechöfen.


Sehr ergiebig an Funden erwies sich der Bereich um den Seerosenteich. Hier fanden sich Hinweise auf eine Ziegelei, die als eine von fünf Ziegeleien der Standesherrschaft Muskau von 1750 bis 1846 Ziegel produzierte. Hier werden auch in den nächsten Jahren weitere Erkenntnisse erwartet, wenn der Wald gerodet wird.


Auf der Wiese am Forsthaus wurde ein alter Brunnen gefunden und weiter ausgegraben. Dazu kamen alte Holzreste, wahrscheinlich die einer Tonne, und alte Keramik. Als deren Datum wird etwa 1750 / 1800 geschätzt, die Proben werden noch genau datiert.

Ebenfalls aus der Neuzeit wurden die Fundamente des Rohner Torhauses (1854/60 - 2010) untersucht.


An älteren Funden gab es noch Feuerstellen mit Silex, welches aus der Steinzeit stammen.

Kleiner Ausblick:

Das Vorfeld wird weiterhin archäologisch untersucht werden, wobei die Funde zuerst nur aufgenommen werden. Die Auswertung erfolgt meist später, ebenso die Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse.

Im Jahr 2023 finden im Juni 2023 die Europäischen Tage der Archäologie statt, und am 10. September 2023 gibt es wieder die Präsentation am Tag des offenen Denkmals. Weiterhin ist geplant, im Bereich am Turm am Schweren Berg Weißwasser Informationstafeln aufzustellen.


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