Freitag, 21. Juli 2023

Der Mühlroser See

Für die Mühlroser war der Name des Sees des zukünftigen Tagebaurestloch schon immer klar: "Mühlroser See"
Auch schon ein bisschen als kleiner Ausgleich für den Namen des Tagebaus, der Tagebau "Nochten" begann in Mühlrose und wird in Mühlrose enden.
So gab es im Jahr 2017 Beratungen dazu im Gemeinderat Trebendorf, im Juni 2017 wurde der Beschluss 27/2017 gefasst, den zukünftigen Restsees des Tagebaus Nochten "Mühlroser See" zu benennen, um damit den regionalen Bezug zu erhalten.

Amtsblatt Juni 2017

Was bisher auffällt: der Name ist im offiziellen Sprachgebrauch noch nicht angekommen. Die LEAG spricht im Rahmenbetriebsplan vom Bergbaufolgesee Nochten. Auch beim letzten Bürgerdialog im November war der Name eher unbekannt.

Bürgerdialog der LEAG Mai 2019

Jetzt ist der "Mühlroser See" in einem anderen Zusammenhang im Gespräch: zwischen Graustein und Spremberg plant die Firma KSL den Untertageabbau von Kupfererz und dessen Aufbereitung. Für die Reste der Produktionskette sieht man mehrere Möglichkeiten: einmal die oberirdische Ablagerung, und dann die Verspülung in einem Bergbaufolgesee. Dabei wurde der Spreetaler See genauer geprüft, aber es ist auch die Variante des Bergbaufolgesee Tagebau Nochten betrachtet worden.

Aus dem Mineralstoffmanagement des Kupferbergwerks

Weiterhin wird der See kurz in den Dorfentwicklungskonzepten (DEK) der Gemeinde Schleife betrachtet:
Das DEK Schleife sieht Chancen bei der frühzeitigen Strukturentwicklung am künftigen See (Hafen, Ausflugsschifffahrten, Beherbergung, Gastronomie, Angebote Wassersport, Vereinssport Wohnen).
Das DEK Rohne sieht verschiedene Punkte in der Diskussion: ein Hafen sowie Ferien / Wochenendhaussiedlungen am Restsee, das Nachbilden der historischen Landschaftsstruktur des durch den Tagebau in Anspruch genommenen Geländes sowie die Nutzung der Rekultivierungsflächen für erneuerbare Energien.
Im DEK Mulkwitz ist für das Gebiet die Naherholung vorgesehen, und es sind dafür zukünftig auch touristische Strategien vorzubereiten und Konzepte zur Hebung der Potentiale zu entwickeln. Bisherige Ideen sind die Einrichtung eines Dorfrundweges, die Errichtung eines Aussichtsturmes an der Tagebaukante und die Nutzung von Teilen der Rekultivierungsflächen für die Errichtung von Freiflächen PV-Anlagen.
Trebendorf besitzt noch kein Dorfentwicklungskonzept, es ist aber ein "Entwicklungskonzept für die Verwaltungsgemeinschaft Schleife" geplant, worin auch Trebendorf Beachtung finden wird.

Die DEKs der Gemeinde Schleife sind hier zu finden:
https://www.schleife-slepo.de/seite/543109/dorfentwicklungskonzept-schleife.html
https://www.schleife-slepo.de/seite/606064/dorfentwicklungskonzept-rohne.html
https://www.schleife-slepo.de/seite/606101/dorfentwicklungskonzept-mulkwitz.html

Einzig und allein am Aussichtspunkt am Tagebau Nochten (zwischen Trebendorf und Weißwasser) war auf einer Info-Tafel der "Mühlroser See" vermerkt gewesen.

Rekultivierungsgebiet nach der Braunkohle

Übrigens (aus dem "Fachbeitrag zur Prüfung der Vereinbarkeit mit den Bewirtschaftungszielen des Wasserhaushaltsgesetzes"): 

Die Flutung des Bergbaufolgesees Nochten schließt sich an die Auskohlung des Tagebaus Nochten im Jahr 2030 an. Sie soll voraussichtlich 2038 beginnen und nach modellgestützten Prognosen [LE-B 2021] für mittlere Verhältnisse des Wasserdargebotes voraussichtlich bis ca. 2069 dauern.

Update: Die Unterlagen für die Beteiligung am Raumordnungsverfahren zum sächsischen Teil des Vorhabens "Entwicklung und Betrieb eines Kupferbergwerkes in der Lausitz" liegen vom 18.08. bis zum 29.09.2023 öffentlich aus.


3 Kommentare:

  1. Am (nicht öffentlichen) Aussichtspunkt Mühlrose wird er auch als Mühlroser See bezeichnet.

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    1. Die Kupferhütte, die es noch nicht gibt, möchte den See als Restsee, wir wollen drin baden wollen, oder angeln, als Natursee oder Urlauberanziehungspunkt.
      Dann aber nsonsten gibts Haldenstaub...

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  2. Hab was von Kupfer und Restsee gelesen. Schütthalde mit Seenlandsee oder Restsee.

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