Mittwoch, 13. September 2023

Langhäuser und Eisenverhüttung

Wie immer am Tag des offenen Denkmals gibt es es dieses Jahr Neuigkeiten aus dem Vorfeld des Tagebau Nochten. Bei den Archäologen gab es Einblicke zu Funden der aktuellen Ausgrabungsstätte.

Die Reste der germanischen Siedlung (römische Kaiserzeit um 200 n. Chr.) bestehen aus Langhäusern, Grubenhäuser und Speicherbauten. Zu finden sind davon nur noch Verfärbungen im Boden, die auf damals vorhandene Pfosten bzw. Gruben hindeuten.
Und gefunden wurde einiges: mehrere Brunnen, einer davon mit einer Holzkonstruktion. Ein Langhaus hatte eine stattliche Länge von 30 Meter statt der üblichen 18 Meter, was auf ein Gemeinschaftshaus hinweist. Auch Kleinigkeiten wurden kategorisiert: Lehmstücke von Außenwänden, ein Stück von einem Gefäß, Scherben, einige Perlen, Webgewichte, Spinnwirtel und ein Stück von einem Mahlstein.

Die insgesamt über 1700 gefundene Öfen (Schlackeklötze, Raseneisenerz) weisen auf eine vorindustrielle Eisenverhüttung hin. Diese brauchten beim Betrieb viel Holz, weshalb die Siedlungen weiterzogen, dem Wald hinterher. Mit dem hergestellten Eisen wurde Handel getrieben, noch ist unklar, mit wem.

Alles sehr interessant, diese Entwicklung zu verfolgen. Es gibt schon Hinweise auf weitere Stätten, interessante Funde sind also vorprogrammiert.

PS: In der letzten Ausgabe der "Struga" (1/2023) gibt es mit "Rauchende Schlote vor Trebendorf" einen ausführlichen Artikel über die Archäologie im Tagebauvorfeld.








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