Am 14.06.2017 gab es im Kastanienhof in Trebendorf eine Einwohnerversammlung. Hauptthema war die "Vorstellung der Ergebnisse der Überwachungsmessungen zu Lärm- und Staubimmissionen in Trebendorf und Mühlrose für das Jahr 2016 durch die LEAG". Dazu war von der Leag Herr Jens Höhna (zentraler Betriebsbeauftragter Immissionsschutz) anwesend. Ebenfalls waren Herr Voigt und Herr Krolling vom Sächsischen Oberbergamt eingeladen.
Schon am 13.06. wurden die Messergebnisse in Weißwasser der Presse vorgestellt, deshalb gab es schon im Vorfeld eine Berichterstattung.
Lausitzer Rundschau am 14.06.2017
Tagebau Nochten beeinträchtigt Dorfleben
http://www.lr-online.de/regionen/weisswasser/Tagebau-Nochten-beeintraechtigt-Dorfleben;art13826,6036297
Sächsische Zeitung am 13.06.2017
Leag hält Staubwerte für unbedenklich
Am Mittwoch werden die jetzt veröffentlichten Messwerte für reichlich Gesprächsstoff bei einer Einwohnerversammlung in Trebendorf sorgen.
http://www.sz-online.de/nachrichten/leag-haelt-staubwerte-fuer-unbedenklich-3704297.html
Lärm
Die Firma ALB Akustik Labor Berlin hat die Lärmbelastung unter gemessen. Dazu muss sich der Tagebau in bestimmungsgemäßer Betriebszustand befinden und es müssen schallausbreitungsbegünstigende Bedingungen vorliegen. Für die Messung zählt die lauteste Nachstunde (zwischen 22 und 6 Uhr). In Mühlrose wurde am Nochtener Weg 104 gemessen.
Messwerte 2016
1. Halbjahr 2016: 38.5 dB(A)
2. Halbjahr 2016: 32.2 dB(A)
Hier der Vergleich zu den letzten Jahren:
1. Halbjahr 2015: 43,1 dB(A)
2. Halbjahr 2015: 34,3 dB(A)
1. Halbjahr 2014: 40,6 dB(A)
2. Halbjahr 2014: 36,6 dB(A)
Die geringen Werte erklären sich durch die Reparatur des Schaufelradbaggers SRs 6300. Und es wurden andere Maßnahmen ergriffen, die den Lärmpegel senken: der Austausch von Tragrollen, die Stummschaltung der Signalgebung zwischen 21 und 6 Uhr für verschiedene Bereiche, die zustandsbezogene Instandhaltung bei lärmlauffähigen Geräten und Anlagenkomponenten, und die planerischen Immissionsschutzmaßnahmen wie die Erhaltung und Aufwertung von vorhandenen Waldbeständen und die Pflege und der Erhalt von Schutzpflanzungen.
Staub
Der Staub wird in Mühlrose an zwei Stellen gemessen: an der Alten Schule und am Kohlebahnweg. Hier misst die Firma Eurofins Umwelt Ost GmbH (Freiberg).
Gemessen wird über eine kontinuierliche Summenmessung über den Beurteilungszeitraum von einem Jahr (01.01. - 31.12.2016).
Messpunkt bei der Alten Schule
2016: 0,08 g / m² * d
2015: 0,06 g / m² * d
2014: 0,06 g / m² * d
Messpunkt beim Kohlebahnweg
2016: 0,06 g / m² * d
2015: 0,05 g / m² * d
2014: 0,05 g / m² * d
Für die Betrachtung ist der Immissionsjahreswert wichtig, dieser liegt bei 0,35 g/m² * d. Die Messergebnisse sind leicht gestiegen, liegen aber deutlich unter dem Jahreswert, laut Herr Höhna ist ein Einfluss des Tagebaus nicht ersichtlich. Aber auch hier gibt es Maßnahmen, um die Werte im Rahmen zu halten: die Pflege und der Erhalt von Schutzpflanzungen, die Befeuchtung von Wegen, Fahrregime bei Trockenheit, ein später Holzeinschlag und der Erhalt und die Aufwertung vorhandener Waldbestände.
Fragen und Diskussionen
In der darauf folgenden Fragerunde wurden noch verschiedene Sachen angesprochen: eine Feinstaubmessung am Tagebau Nochten wird es nicht geben und ist auch nicht vorgesehen.
Kritik gab es an der Auswertung insgesamt, es sollten beim Staub kürzere Zeiträume betrachtet werden. Für die Leag ist aber nur der Jahreswert entscheidend.
Ein Problem, welches man nicht in Griff bekommt, sind die so genannten Episoden. Das sind kurzzeitige Staubaufwirbelungen, die nach langer Trockenheit entstehen. Diese gehen aber im Monatswert unter.
Und wenn auch die Grenzwerte eingehalten werden, die gefühlten Belastungen sind enorm. An einer weiteren Reduzierung wird gearbeitet.
Angesprochen wurde auch die geförderte Braunkohle: diese habe eine geringere Radioaktivität als Gartenerde aus dem Baumarkt, entsprechend etwa der natürlichen Hintergrundstrahlung.
Hier noch die Berichte der Presse zu der Einwohnerversammlung:
Lausitzer Rundschau am 16.06.2017
Künftig mehr Staub und Lärm
http://www.lr-online.de/regionen/weisswasser/Kuenftig-mehr-Staub-und-Laerm;art13826,6038692
Sächsische Zeitung am 15.06.2017
"Dann kriegen Sie so eine Mess-Station"
In den nächsten Jahren muss Trebendorf mit mehr Lärm und Staub leben. Einwohner haben dazu viele Fragen.
http://www.sz-online.de/nachrichten/dann-kriegen-sie-so-eine-mess-station-3706215.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen