Das "Archiv verschwundener Orte" befindet sich im Ortsteil Hornow in Forst. Per Navi ist es einfach zu finden, aber auch so ist es kein großes Problem. Parkplätze sind vorhanden. Das Archiv ist im Gebäude auch gut ausgeschildert, man findet leicht ins Obergeschoss.
An Eintritt habe ich 2 Euro zu zahlen, Kinder, Gruppen zahlen weniger. Dann gab es eine Kurzerklärung zur Benutzung und einen Ohrhörer. Über diese wird der Ton zu den Videos an den einzelnen Stationen abgespielt. In welcher Reihenfolge man diese ansteuert, ist einem selbst überlassen, genauso, was man sich dort anhört. Die Bedienung erfolgt einfach über Touchscreen.
Die Stationen
- Einführung
- Kampf um Horno
- Umsiedlung
- Sorben / Wenden
- Sorbisches / Wendisches Sprachlabor
Der "Kampf um Horno" zeigt sehr umfangreich die Geschichte um die Umsiedlung von Horno, den Widerstand gegen die Abbaggerung, die politischen Entscheidungen. Der Bereich "Sorben / Wenden" beschäftigt sich mit eben diesen, über Sprache und Kultur, die Folgen der Umsiedlung dafür, das Spannungsfeld Wirtschaft und Politik. Die "Umsiedlung" beleuchtet die Geschichte vom Bergbaurevier Lausitz, die Umsiedlungen in der DDR und danach.
Das Schmuckstück allerdings sind die so genannten "Infosauger", interaktive Lesegräte. Diese schiebt man über den Kartenteppich über einen Ort (es sind 136 abgebaggerte Orte in der Lausitz!), und dann kann man über das Display zahlreiche Informationen (Texte, Bilder, Videos) über diesen abrufen.
Es gibt noch einige Ausstellungsstücke in Vitrinen, wo teilweise Tondokumente abgespielt werden. Weiterhin gibt es umfangreiche Literatur zum Gleichlesen.
Wenn man sich alles anhören will, sollte man Zeit mitbringen, über drei Stunden kann es dauern, je nachdem, wie genau man sich informieren will. Wenn man (wie ich) einen alten Ohrhörer bekommt, kann es schon mal vorkommen, dass der Akku seinen Geist aufgibt. Aber da gibt es einfach ein anderes Gerät.
Interessant ist es eigentlich für jeden, der von einer Umsiedlung betroffen ist.
Das "Archiv verschwundener Orte" im Internet:
Informationen über das Projekt, die Öffnungszeiten und Eintrittspreise, die Lage, Bilder, und vieles Weiteres
http://www.archiv-verschwundene-orte.de/
Wikipedia über das Archiv
http://de.wikipedia.org/wiki/Archiv_verschwundener_Orte
Die Lausitzer Rundschau über das Archiv
http://www.lr-online.de/kultur/Es-gibt-kein-Zurueck-aber-Erinnerung;art1073,4721577
Ich empfehle den Infosauger für alle, die mehr wissen wollen...
AntwortenLöschen